Geschrei, Gequengel und schlechte Laune? Kann keiner gebrauchen! Zuhause nicht und schon gar nicht im Familienurlaub. Aber so einfach ist das nicht mit den lieben Kleinen, haben sie doch ihren eigenen Kopf und wollen oftmals nicht so wie die Eltern wollen. Um großen Dramen aus dem Weg zu gehen, hilft es jedoch einige kleine Spielregeln einzuhalten. Hier sind meine Tipps für entspanntes Reisen mit Kindern.
1. Entspannte Eltern
Eine Grundvoraussetzung für entspanntes Reisen mit Kindern sind die Eltern. In meinem siebenjährigen Dasein als Mutter habe ich eine Sache gelernt: Je relaxter und entspannter ich bin, desto umgänglicher ist mein Sohn. Ich glaube, das liegt einfach daran, dass ich unausstehlich bin, wenn ich Stress habe. Mein Kind merkt das und reagiert darauf. Deshalb: Einfach tief durchatmen, lächeln und nicht stressen lassen. Wenn man gut vorausgeplant hat, ist das überhaupt kein Problem.
2. Packen
Alle Eltern wissen das. Packen ist das A und O, wenn man mit Kindern auf Reisen geht. Es gibt überlebenswichtige Dinge, die einfach ins Handgepäck müssen, wenn man unterwegs ist. Dazu gehören natürlich Getränke und kleine Snacks. Je nach Alter können das aber auch die Pampers sein, die Feuchttücher, die Flasche Milch oder einfach der Teddybär. Kinder sind gnadenlos, wenn sie nicht das bekommen, was sie sich jetzt genau in dem Moment wünschen. Wenn die Eltern dann nicht vorausschauend gepackt haben, ist der Stress vorprogrammiert.
Um die Dramatik dieses Punktes zu unterstreichen – Sind Dir schon einmal irgendwo mit Kleinkind die Pampers ausgegangen? Ich hatte früher immer und überall Pampers deponiert. Im Handschuhfach des Autos, im Geheimfach des Maxi Cosis, bei meiner Mutter…man was ja nie, was kommt.
3. Unterhaltung
Biete Deinen Kindern Unterhaltung! Wenn Dir langweilig ist, fängst Du irgendwann an zu nörgeln. Wir kennen es doch alle. Warum sollte das bei Kindern anders sein? Der einzige Unterschied zwischen Erwachsenen und Kindern ist, dass Erwachsene mehr Geduld haben und sich meist ein wenig zusammenreissen können. Kinder fangen stattdessen an Quatsch zu machen. Im Flugzeug oder auf Autoreisen bedeutet dies schlicht und ergreifend, dass Du Bücher oder Spiele dabei hast und Deinem Kind somit Unterhaltung bietest. iPad und Co. sind da auch sehr hilfreich, vorausgesetzt sie sind mit den richtigen Apps ausgestattet. Dass die Aufmerksamkeitsspanne hier besonders hoch ist, dürften die meisten Eltern schon festgestellt haben. Was Ausflüge und Sehenswürdigkeiten vor Ort angeht, haben Kinder natürlich ein Mitspracherecht. Von einem Museum zum anderen zu tingeln macht keinem Kind Spaß, es sei denn man lockert das Programm ein wenig auf oder schafft Anreize in Form von: „Heute klappern wir die Museen ab und morgen gehen wir in den Freizeitpark.“
4. Pausen
Mit Kindern in der Familie ticken die Uhren anders. So auch auf Reisen. Und das ist eigentlich sehr angenehm. Man lässt es automatisch langsamer angehen, wenn Kinder dabei sind. Das Tagesprogramm wird entspannt gestaltet und beinhaltet viele Pausen. Anstrengende Tage wechseln sich ab mit Tagen am Pool oder am Strand. Seele baumeln lassen heißt hier die Devise. Sightseeing und Action ist der Ausgleich, aber nicht im Übermaß. Ich habe hier schon längst den „Mut zur Lücke“ gefunden und verzichte auf Dinge, wenn es einfach zu viel an Programm wäre. Wenn alle nörgeln macht es letztendlich ja auch keinen Spaß. Man entschleunigt automatisch und das ist eine durchweg positive Sache.
5. Reiseziel
Wähle das Reiseziel sorgsam aus. Generell bin ich ja der Meinung, dass man mit Kindern fast alles machen kann. Aber es gibt einfach Dinge, da sagt der gesunde Menschenverstand von Anfang an: „Hm, vielleicht doch nicht das Richtige“. Es versteht sich von selbst, dass man schwierig zu bereisende Länder nicht unbedingt mit Kids im Schlepptau und Backpack auf dem Rücken erkundet, oder? Damit meine ich nicht nur Länder in denen es politisch kriselt, sondern auch Länder mit hygienisch bedenklichen Bedingungen. Ich durfte letztens zusammen mit einigen anderen Familienreisebloggern meine Tipps zu genau diesem Thema abgeben. In dem Artikel findest Du viele Inspirationen für schöne und entspannte Familien-Reiseziele.
* Photo-Credit: Kevin Krejci/Flickr/Creative Commons
Hast Du noch weitere Tipps für entspanntes Reisen mit Kindern? Was habe ich vergessen? Hinterlasse mir hier einen Kommentar! Ich freue mich darüber.
Nina says
Stimme Dir vollkommen zu. Vor allem bei dem Punkt entspannte Eltern! Man muss es auch einfach ausprobieren. Merkt man, dass das eigene Kind das alles so gar nicht mitmacht, dann muss man es halt sein lassen. Aber sofern die Eltern die entsprechende Einstellung haben, macht das Kind zu sehr großer Wahrscheinlichkeit auch mit.
Wir waren jetzt 4 Wochen mit unserer 1-jährigen in den USA mit dem Camper unterwegs. Wir haben gut geplant, denke ich, aber auch genug Freiraum gelassen, um uns an sie anzupassen. War ja nun unsere erste große (Flug-)Reise mit ihr und wir haben auch den einen oder anderen Punkt gelernt, den wir beim nächsten Mal anders machen. Zum Thema Unterhaltung kann ich noch beisteuern: irgendetwas Neues besorgen. Weiß nicht, wie das bei älteren Kindern zieht, aber bei uns war das klasse. Haben zwei Kleinigkeiten besorgt, die wir ihr erst im Flieger zum ersten Mal präsentiert haben und das hat sich dann auch erstmal beschäftigt ;-)
Liebe Grüße
Nina
Sabine says
Hallo Nina,
man muss im Endeffekt seine eigenen Erfahrungen machen, denn jedes Kind ist anders. Aber mit der Zeit weiß man genau, wie der Hase läuft und wie man planen muss, damit es funktioniert. Die positive und relaxte Grundeinstellung der Eltern legt dabei den Grundstein, finde ich. Das mit den neuen Spielsachen klappt bei uns auch gut ;-)
Viele Grüße,
Sabine
Lorena says
Hallo! Toller Bericht, kann allem nur zustimmen. Wir haben unseren letzten Urlaub in Meran und Umgebung verbracht und haben uns dort nach unseren Kindern gerichtet, sind also häufig schwimmen gegangen und haben nicht jedes Museum besucht =) Vielen Dank für den Bericht und liebe Grüße
Sabine says
Hallo Lorena,
der Meran steht bei uns für nächstes Jahr auf dem Programm. Ich bin schon sehr gespannt. Es sollt ja traumhaft schön sein.
Viele Grüße,
Sabine
Sabine von ReiseSpatz says
Zum Thema Unterhaltung: wir hatten lange das Problem, dass den Kindern beim Autofahren schlecht wird, da haben sich bei uns Hörspiele super bewährt. Dabei kann man bestens aus dem Fenster schauen und sich den Wind um die Nase wehen lassen ;-)
Sabine says
Hallo Sabine,
danke für den Tipp.