Ein Naturpark. Was ist das eigentlich genau? Ein Zoo? Ein Safaripark? Ein landschaftlich besonders ansprechender Park? Der Naturpark Cabárceno in Kantabrien ist von allem ein bisschen! Davon konnte ich mich bei meinem Besuch im September überzeugen.
Von Santander aus fahren wir etwa 20 Kilometer in Richtung Süden. Unser Ziel ist das Dorf Cabárceno, das eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Kantabrien beherbergt: Den Parque de la Naturaleza de Cabárceno.
Besuch im Naturpark Cabárceno – Ein afrikanischer Park auf dem Gelände einer Eisenerzmine
Auf 750 Hektar leben hier über 1.000 Tiere in möglichst naturnahen Lebensbedingungen. Elefanten, Giraffen, Gorillas, Tiger und viele weitere Rassen haben hier eine Heimat gefunden und leben in sogenannter „Halbfreiheit“. Das Futter wird ihnen zur Verfügung gestellt, ansonsten genießen die Tiere hier nicht nur die Weiten des Parks, sondern auch viele Freiheiten, die sie möglichst naturgetreu nach Instinkt leben lässt.
Das Gebiet ist eine ehemalige Eisenerzmine. Es ist geprägt ist durch rote Erde und spitze Felsen, die überall hervorzuschießen scheinen. Ein surreales Bild. Dazwischen weite Wälder und Wiesen, idyllische Seen und Schluchten. Als die Mine in den Achtziger Jahren ausgedient hatte, wurde nach einer neuen Verwendung für das Gelände gesucht. Nach anfänglichen Überlegungen eine Müllkippe daraus zu machen, entstand schnell die Idee für einen Naturpark.
Besuch im Naturpark Cabárceno – Idylle genießen und Tiere beobachten
Mehr als 20 Kilometer an weit verzweigten Wegen führen durch den Park. Bedingt durch die Größe des Geländes ist ein fahrbarer Untersatz ratsam. Auch wir fahren mit dem Auto durch den Park und steigen zwischendurch immer aus, um ein wenig zu spazieren, Tiere zu beobachten oder einfach nur die Landschaft und die Stille zu genießen. Wer ohne Auto kommt, kann mit anderen Besuchern mit einer Art „Sightseeing-Bus“ durch den Park fahren. Wer gut zu Fuß ist, kann durchaus auch durch den Park wandern.
Für den kleinen Hunger zwischendurch kann ich nur empfehlen etwas mitzubringen, sich ein schattiges Plätzchen zu suchen und zu picknicken. Die Landschaft ist wirklich einmalig und bietet beste Voraussetzungen für kleine Pausen. Es gibt aber auch ein Restaurant und eine Cafeteria.
Gerade für Familien mit Kindern ist der Park besonders empfehlenswert. Die Mischung aus Safari- und Naturpark macht ihn zu einem spannenden Erlebnis. Durch die Weitläufigkeit des Parks sieht man nur verhältnismäßig wenig andere Besucher und das angenehme Klima in Kantabrien ist ein weiterer Anreiz einfach mal den Tag in der Natur zu verbringen.
Ein Bewohner
Noch mehr Bewohner
Auf Tuchfühlung mit einer Eule
Besuch im Naturpark Cabárceno – Ein anderer Blickwinkel
Nur wenige Tage vor meinem Besuch wird das neueste Highlight des Parks eingeweiht. Zwei Gondeln ermöglichen von nun an den Park von oben zu betrachten. Und tatsächlich wird mir das Ausmaß des Geländes erst richtig bewusst, während ich in der Glasboden-Gondel sitze und von oben auf die Tierherden und auf die weite, hügelige Landschaft blicke. Zwei Gondel-Linien und insgesamt vier Stationen stehen in dem Park zur Verfügung und decken eine Strecke von fast sechs Kilometern in bis zu 153 Metern Höhe ab. Die Fahrt mit den Gondeln ist im Eintrittspreis bereits enthalten, sodass man nach Lust und Laune fahren kann. Vor allem für Fußgänger stellt die Gondel eine schöne Möglichkeit dar, den Park auf einfache Art und Weise zu erkunden.
Blick auf Santander
Besuch im Naturpark Cabárceno – Infos
- Ein Tagesticket für den Park kostet für Erwachsene 30 Euro und für Kinder 17 Euro in der Hauptsaison (01.04. bis 30.09.). Ein Tagesticket in der Nebensaison kostet 23 Euro für Erwachsene und 14 Euro für Kinder (01.10. bis 31.03.)
- Der Park ist vom 01.03. bis zum 06.11. täglich von 9.30 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet. Vom 07.11. bis zum 29.02. von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr von Montag bis Freitag und 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen.
- Am 24.,25. und 31.12 sowie dem 01.01. ist der Park geschlossen.
- Weitere Infos: Parque de la Naturaleza Cabárceno
Ein kleiner Teil des Bärengeheges
*Ich wurde von Cantabria Infinita zu dem Besuch des Parks eingeladen. Meine Meinung wird davon nicht beeinflusst.
Nina says
Ich war schon ein paar Mal in Santander bzw in der Gegend, meistens, wenn ich eine Fähre Richtung UK nehme. Aber in dem Park war ich noch nie! Sieht toll aus, habt ihr auch einen Gorilla gesehen? Ich kann mir gar nicht richtig vorstellen, wie das ist. Sind alle Tiere in großen Gehegen oder laufen auch welche ganz frei herum?
Ja, da setze ich mich im Frühjahr wohl in mein Auto und fahre nochmal da hoch -sind nur 6 Stunden .
Danke für den Tipp und Kompliment für die Fotos, die sind wirklich schön :)
Sabine says
Hallo Nina,
man kann sich als Besucher frei im Park bewegen, da die Tiere in großen Gehegen sind. Ja, Kantabrien ist wirklich wunderschön. Mir hat es sehr gefallen.
Meier Hans Rudolf says
Die Beschreibungen stimmen tatsächlich. Wir gehen jeden Sommer mit den Enkeln vorbei. Imposant sind nicht nur das Bärengehege, wo die Tiere tatsächlich Tag und Nacht im Freien zubringen, sondern auch das Elefanten- und Giraffengehege, wo die Tiere in vollem Galopp beobachtet werden können. Einige Tiere zieren sich allerdings und sind nur schwer zu finden. Da braucht es schon mal etwas Geduld. Sehenswert ist auch die Raubvogelschau. Unglaublich, was den Wärtern mit diesen Tieren, welche sich für die Vorführung in der freien Luft bewegen, alles gelingt. Auch die Seelöwen und Seehundevorführung am Abend ist von besonderem Reiz. Einzig die Reptilien sind aus verständlichem Grunde hinter Glas. Es scheint ihnen aber dort zu behagen. Wie gesagt: Immer wieder ein Erlebnis.
Sabine says
Hallo Hans Rudolf,
vielen Dank für Deinen Kommentar.