Panama. Wer denkt da nicht an endlose Strände und üppige Regenwälder? Nach einigen Tagen in Panama City und einem Kurztrip auf die San Blas Inseln, ging es für uns in den Dschungel von Panama, auf die Isla Popa im Bocas del Toro Archipel.
Bocas del Toro ist eine panamaische Provinz direkt an der Grenze zu Costa Rica. Dazu gehören auch mehrere Inseln. Die größten und bekanntesten sind Isla Colón, Isla Carenero, Isla Bastimentos, Isla Solarte, Isla Cristobal, Cayos Zapatillos und Isla Popa. Auf Isla Colón befindet sich die Hauptstadt mit dem Namen Bocas del Toro. Die Stadt ist ein beliebtes Ziel für Touristen und fest in Backpacker-Hand. Fast erinnert mich das Treiben dort an die Khao San Road in Bangkok. Nur mal so zum Vergleich.
11 Kilometer von Bocas Town entfernt liegt Isla Popa. Die Insel ist 53 km² groß und damit die zweitgrößte im Bocas del Toro Archipel. Die Insel besteht zum größten Teil aus Dschungel. Es gibt zwei Dörfer namens Popa 1 und Popa 2, die von den einheimischen Indianern bewohnt werden. Touristische Infrastruktur existiert nicht. Es gibt lediglich ein Resort. Doch ein Resort war nicht unbedingt das, was mir vorschwebte, als ich mich einige Wochen voher auf die Suche nach einer authentischen Dschungelunterkunft abseits der Touristenmassen machte.
Doch ich wurde fündig und zwar genau auf dieser abgelegenen Insel. Wir kamen bei einem französischen Paar unter, das vor anderthalb Jahren mit Sack und Pack nach Isla Popa in den Dschungel ausgewandert ist. Mit Hilfe von einem einheimischen Indianer halten sie das Haus und Grundstück in Schuss und haben zwei Unterkünfte (ein Zimmer und ein Tropenzelt) für Touristen übrig. Genau so stellte ich mir unsere kleine Auszeit im Dschungel von Panama vor und deshalb wurde nicht lange gefackelt und ich trat mit Yann und Frédérique in Kontakt, um das Tropenzelt in der Corto Lodge für uns zu buchen.
Abgeholt wurden wir mit einem Motorboot in Bocas Town. Nach einer etwa halbstündigen Fahrt vorbei an den anderen Bocas Inseln und durch zahlreiche Mangroven, lag die Insel plötzlich vor uns. Völlig abgeschieden und überwuchert mit einer üppig-grünen Vegetation, konnten wir auf den ersten Blick nur wenige Zeichen von menschlichem Leben entdecken. Aus dem Grün des Dschungels sahen wir ab und zu eine Dachspitze hervorlugen, die sich meist in unmittelbarer Nähe eines spartanisch zusammengezimmerten Bootsanlegers weiter unten in den Mangroven befand. Dort lagen die Fortbewegungsmittel der Bewohner. In der Regel Motorboote, Paddelboote, Kayaks und Kanus. An einem dieser Bootsanleger hielten wir schließlich an und waren angekommen in Frédériques und Yanns Zuhause.
Isla Popa – Chillmodus und Digital Detox
Es ist ja gar nicht so einfach als Blogger einfach mal alle Fünfe gerade sein zu lassen, die Füße hochzulegen und das Smartphone in der Tasche zu lassen. Auch Mann und Kind sind da sehr affin, obwohl sie keine Blogger sind. Aber Ihr kennt das Phänomen sicher selbst. Nun, was soll ich sagen? In Isla Popa war Digital Detox angesagt. Aber das war gar nicht so schlimm. Wir bekamen im Tausch für unsere Online-Zeit ja etwas anderes. Nämlich die volle Dröhnung Dschungel mit allem was dazu gehört.
1000 Eindrücke aus der Natur, die uns oft genug staunend auf der Terrasse unseres Tropenzeltes sitzen ließen. Dort draußen, direkt um uns herum spielte sich die wilde Natur ab. Es war besser als jeder Kinofilm. Da waren kreischende Papagaien und Tukane am Himmel, bunt-leuchtende Blumen und Pflanzen in verschiedenen Grünschattierungen ums uns herum, abenteuerlich knackende Geräusche aus dem Dickicht, sinnflutartige und nicht enden wollende Regenfälle und dann wieder die unerbittliche und schweißtreibende Hitze, die uns zu verhöhnen schien und jede Dusche ins Lächerliche zog. Ich mag den Dschungel und er fasziniert mich mit seinen unterschiedlichen Facetten (die nicht immer angenehm sind) immer wieder aufs Neue.
Isla Popa – einsame Strände, Dschungelwanderungen und ein Schnorchelausflug nach Cayo Coral
Die Tage auf Isla Popa verbrachten wir mit trägem Nichtstun. Ab und zu schnappten wir uns das Kanu und das Kayak und paddelten durch die Mangroven hinaus aufs Meer, wo sich ein Strand befand. Wild, tropisch und völlig einsam lag er dar. Lediglich einige wilde, jedoch völlig friedliche Hunde, leisteten uns ein wenig Gesellschaft. Gegen den kleinen Hunger gab es Kokosnüsse frisch von der Palme, die Marc mit dem Taschenmesser mühsam öffnete, damit wir sie genüsslich verspeisen konnten. So muss sich Robinson Crusoe gefühlt haben.
An anderen Tagen unternahmen wir Wanderungen durch den Dschungel. Durch die Regenzeit war der Boden jedoch an vielen Stellen schlammig, sodass es nicht immer ganz einfach war einen Weg zu finden. Einmal waren die Jungs alleine unterwegs und wurden dabei vom Regen überrascht. Unnötig zu sagen, dass sie innerhalb von wenigen Sekunden nass bis auf die Haut waren und sich durch den Schlamm schlitternd wieder einen Weg zurückbahnen mussten. Ein anderes Mal wurden wir von Indianer Joseas begleitet, der uns Pflanzen und Pilze zeigte, aus denen sein Indianerstamm Naturmedizin macht. Abgesehen davon sorgte er bei dieser Expedition auch für das Abendessen, denn er brachte Corazón de Palma mit (Palmenherzen), aus denen Frédérique eine köstliche Suppe nach indianischem Rezept zauberte.
Cayo Carol ist eine kleine Insel in der Nähe von Isla Popa. Sie ist direkt Isla Bastimentos vorgelagert und ein beliebter Schnorchelspot. Der Weg führt übers offene Meer, deshalb mussten wir Kanu und Kayak diesmal stehenlassen. Stattdessen schlug Yann vor uns mit dem Motorboot hinzubringen. Gesagt, getan. Auf Cayo Coral hielten wir an ein ein paar kleinen bunten Häusern, die ein sehr karibisches Flair verströmten. Yann erklärte uns, dass dort drei Brüder wohnen, die in der Trockenzeit dort ein Restaurant betreiben. Die Häuser und das Restaurant stehen auf Stelzen im Wasser und sind mit Stegen verbunden. Von dort kann man wunderbar ins Wasser hüpfen und sich die dortige Unterwasserwelt einmal näher anschauen.
Nach einigen Tagen auf Isla Popa wurde es schließlich Zeit für den Abschied. Eine schöne und eindrucksvolle Zeit lag hinter uns, die den besonderen Gegebenheiten der Insel und der Gastgeber geschuldet ist. Doch leider hatte ich mal wieder große Last mit den Moskitos und Sandflöhen. Während die Jungs kaum Probleme damit hatten, war ich am Ende unserer Zeit in Isla Popa mit mehr 100 Stichen übersät. Mein Körper hatte sich in eine einzige Juckstelle verwandelt, die mir sehr zu schaffen machte. Antibrumm und auch ein Naturgemisch aus Kokos und Zitrone von Frédérique halfen nicht weiter. Leider lieben die Viecher mich und wollten mich anscheinend auffressen. Es ist immer dasselbe. Im Dschungel sehe ich nach einigen Tagen aus, wie ein Streuselkuchen. Deshalb: Bei einem Besuch auf Isla Popa unbedingt an ein gutes Insektenmittel denken, denn bei anderen wirkt es offenbar!
Deinen Aufenthalt bei Frédérique und Yann auf Isla Popa kannst Du übrigens hier buchen:
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passeiertal hotel says
Sieht super aus
Ich hoffe du hast dich gut erholt