Diesen Sommer verbrachten wir im zauberhaften Südtirol. Mein erster richtiger Urlaub im Gebirge. Und was soll ich sagen? Ich bin dem Charme Südtirols sofort erlegen. Unter anderem durften wir das Val di Non in der Region Trentino-Südtirol kennenlernen. Beim Anblick der majestätischen Berge kann man einfach nicht anders, als völlig ergriffen zu sein. Da steht man als kleines Menschlein inmitten dieser gewaltigen Natur und ist sprachlos. Kann es garnicht fassen, wie wunderschön diese Landschaft ist und man kann sich einfach nicht sattsehen. Das ist Südtirol. Das ist Trentino. Das ist das Val di Non.
Wir fahren von Lana aus in Richtung Gampenpass, fahren die Serpentinen hoch bis auf eine Höhe von 1.265 Meter. Dort erwartet uns das verschlafene Örtchen St. Felix, indem wir die nächsten Tage nächtigen werden. St. Felix liegt im Val di Non (Nonstal auf Deutsch). Hier befinden wir uns direkt an der Grenze von Südtirol zum Trentino. Und tatsächlich merkt man den Unterschied sofort. Kaum hat man die Grenze überschritten, befindet man sich in der kleinen Stadt Fondo, die einen durch und durch italienischen Charme versprüht. Natürlich gehört auch Südtirol zu Italien, aber die kulturellen Unterschiede sind dennoch deutlich spürbar.
Tipps für das Val di Non – Freizeitaktivitäten
Das Val di Non ist pure Naturidylle und strahlt eine Ruhe aus, die man nur selten findet. Nichtsdestotrotz kommt keine Langeweile auf, denn es gibt so viel zu sehen und zu erleben, dass unsere zwei Tage vor Ort letzendlich viel zu kurz sind und uns lediglich einen kleinen Einblick erlauben. Freizeitaktivitäten im Val di Non sind in erster Linie durch die Natur geprägt. Wer Party, Action und Shoppingmalls sucht ist im Val di Non verkehrt.
Wandern & Radfahren
Das Wandern spielt natürlich eine große Rolle und bietet tolle Möglichkeiten, um die Gegend auf eigene Faust zu erkunden. Tiefe Wälder, saftig grüne Wiesen, pittoreske Ortschaften und eine sagenhafte Bergkulisse warten nur darauf, um entdeckt zu werden. Wir sind keine klassischen Wanderer und laufen eher leichte Strecken, als uns auf anspruchsvolle Wege zu begeben. Umso schöner, dass im Val di Non für jeden Geschmack etwas geboten wird. Uns sind übrigens auch viele Radfahrer entgegengekommen. Doch ich muss sagen, das ist wohl nur etwas für die geübten. Blutige Amateure dürften die erheblichen Steigungen jedoch nicht so ohne weiteres stemmen.
Wasserfälle von Tret
Die Wasserfälle von Tret sind von St. Felix aus zu Fuß in 3-4 Kilometern zu erreichen. Es gibt zwei Aussichtspunkte. Einer befindet sich oberhalb des Wasserfalls und gewährt einen eindrucksvollen Blick über die Schlucht. Der Wasserfall ist von oben jedoch nur minimal zu sehen. Der andere Aussichtspunkt befindet sich unten. Von dort sieht man den Wasserfall in seiner ganzen Pracht. Wir haben Schlucht und Wasserfall leider nur von oben bewundern können, denn der Weg zum unteren Aussichtspunkt war bedingt durch Ausbesserungsarbeiten leider gesperrt.
Canyon Rio Sass
Der Canyon Rio Sass befindet sich unterhalb der Stadt Fondo. Der Canyon trennt die Stadt sozusagen von unten in zwei Teile. Oberhalb des Naturspektakels spielt sich das ganz normale Leben ab. Der Canyon selbst ist erst seit einigen Jahren für Besucher zugänglich. Es werden Führungen angeboten, die ca. 2 Stunden dauern und für Erwachsene 8 Euro kosten, für Kinder 6 Euro. Treffpunkt ist die Piazza oberhalb des Canyons. Dort werden wir von unserem Führer abgeholt und erst einmal mit Helmen und Regenjacken ausgestattet. Bei den mediterranen Temperaturen im ersten Moment recht unangenehmn, später im Canyon dann doch sehr sinnvoll. Wir folgen dem Führer über einen künstlichen angelegten Weg und viele Treppen durch den Canyon und es ist doch ein wenig abenteuerlich. Teilweise müssen wir uns durch 40 cm breite Felsspalten winden, an anderen Stellen ist der Canyon dann so breit, dass ein ganzes Haus reinpassen würde. An manchen Stellen tropft es von oben, sodass die Regenjacken doch ihren Zweck erfüllen. Wir sehen Wasserfälle, reissende Bäche und moosbewachsene Felswände, während über uns das Leben in Fondo ganz normal weitergeht. Ein spannendes Erlebnis und unbedingt einen Besuch wert. Für Kleinkinder übrigens weniger geeignet, da viele Stufen zu erklimmen sind (auf dem Arm gehts natürlich).
Smeraldo See
Der Smeraldo See liegt ganz in der Nähe des Canyon Rio Sass und ist smaragdgrün, wie sein Name schon vermuten lässt. Man kann mit dem Auto direkt zum See fahren oder ihn per Waldspaziergang von Fondo aus erreichen. Letzteres ist eine besonders schöne Option, denn der Naturweg ist sehr idyllisch und bietet neben einer alten Mühle auch Wasserfälle und eine kleine Schlucht. Letztere muss man durchqueren, um zum See zu kommen. Am See selbst kann man spazieren gehen oder sich im Restaurant kulinarisch ein wenig verwöhnen lassen.
Felixer Weiher
Den Felixer Weiher möchte ich an dieser Stelle auch nicht unerwähnt lassen, auch wenn wir ihn aufgrund unseres knapp bemessenen Zeitrahmens nicht besucht haben. Er befindet sich direkt in St. Felix und ist vom Parkplatz aus über eine kleine Wanderung innerhalb von einer Stunde erreichbar. Der Felixer Weiher ist ein unter Naturschutz stehender Badesee bietet in der typisch mediterranen Sommerhitze eine schöne Möglichkeit für eine Abkühlung.
Tipps für das Val di Non – Kräuter
Ein kleines Kräuterparadies haben wir auf dem Koflhof in St. Felix vorgefunden. Hier werden Kräuter ökologisch angebaut und zu Teemischungen, Kräutersalz, Kräuterkissen und Gewürzkräutern verarbeitet. Einkaufen kann man direkt auf dem Hof (Koflhof 35, St. Felix) oder dienstags auf dem Bauernmarkt in Lana.
Tipps für das Val di Non – Authentische Küche
Ein Geheimtipp für authentische Südtiroler Küche ist der „Hofschank Agritur Köfele“ in St. Felix. Bäuerin Ilse kocht hier am eigenen Herd und serviert in der Stube ihres Hauses. Also kein klassisches Restaurant im ursprünglichen Sinne, sondern „zu Gast bei Freunden“, um die Atmosphäre mal ein wenig darzustellen. Eine Speisekarte gibt es nicht. Ilse weiß im Kopf, was sie gerade da hat. Für mich gab es übrigens Spinatknödel in Butter und Parmesan, während der kleine Mann Kaiserschmarrn wählte und der große ein Speckbrettl und Reibekuchen. Die Speisen waren ein Gedicht und die Preise deutlich unter den üblichen Restaurantpreisen. Da die Stube nur eine begrenzte Platzzahl hat, ist eine Anmeldung unbedingt empfehlenswert. Fündig wirst Du hier: Holzweg 7, St. Felix. Reservierungen unter: 0463-886262.
Tipps für das Val di Non – Wohnen in der Natur
Als Unterkunft empfehle ich Dir das Felizitas Chalet Resort am Waldrand von St. Felix. Sechs Holzchalets (es ist auch ein behindertengerechtes dabei) stehen zur Verfügung und begeistern durch die Liebe zum Detail und die idyllische Lage direkt am Wald. Ruhe und Erholung sind hier vorprogrammiert. In einem vorhergehenden Artikel von mir findest Du, ebenso wie auf der Webpage, weitere Informationen zum Felizitas.
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*Ich war auf Einladung vom Felizitas Resort im Val di Non. Meine Meinung bleibt davon unbeeinflusst.
Myriam says
Hallo Sabine,
Italien ist einfach fantastisch. Eigentlich wollten wir uns dieses Jahr die Cinque Terre ansehen, sind dann aber auf die Kanaren geflogen. Ich liebe auch die Berge. Sie strahlen so eine Ruhe aus. Beim Wandern bevorzuge ich auch eher leichtere, aber dafür längere Strecken. Ich glaub, dass ich auf dem Hof mit den ganzen Wildkräutern auch fündig geworden wäre und so ein kleines privates Restaurant im eigenen Haus hat auch was.
Liebe Grüße Myriam
Sabine says
Hallo Myriam,
Berglandschaften sind wunderschön. Eine Schande, dass ich so lange gebraucht habe, bis ich auf die Idee gekommen bin mal in den Bergen Urlaub zu machen :-). Cinque Terre reizt mich auch sehr. Mal sehen, vielleicht schaffe ich es bald mal hin.
Gerd says
Hey Sabine!
Toller Text. Vor allem Geheimtipps finde ich immer besonders gut :)
LG vom Kalterer See