Auf der Suche nach traumhaften Stränden, türkisfarbenem Wasser, nach Ursprünglichkeit und Authentizität, wirst Du nur 12 Kilometer südöstlich von Bali fündig. Dort liegt die kleine Insel Nusa Lembongan.
Nusa Lembongan gehört zu den Kleinen Sundainseln und bildet zusammen mit den Nachbarinseln Nusa Ceningan und Nusa Penida den Distrikt Klungung. Die Insel selbst ist nur 8 km² groß und wird von etwa 5.000 Menschen bewohnt. Hinzu kommen Touristen, die von Bali aus einen Ausflug machen und meist für zwei bis drei Tage bleiben. Typisch für Nusa Lembongan sind die weißen Sandstrände und traumhaften Buchten. Die Insel ist von Korallenriffen umgeben und weist viele Kalksteinriffs auf. Der Norden ist durch ein relativ großes Mangrovengebiet gekennzeichnet.
Die Haupteinnahmequellen der Bewohner ist der Tourismus, der hier allerdings tatsächlich noch in den Kinderschuhen steckt. Ansonsten natürlich die Fischerei und der Anbau von Algen. Letztere werden nach der Ernte nach Bali gebracht und z. B. zu Kosmetika weiterverarbeitet.
Nusa Lembongan ist genau das Richtige für ein paar erholsame Tage abseits vom Trubel Balis. Partys und Action findet man hier nicht, dafür aber Natur pur und paradiesische Zustände, die erahnen lassen, wie Bali vor vielen, vielen Jahren gewesen sein mag.
Nusa Lembongan – Stress? Was ist das?
Auf Nusa Lembongan ticken die Uhren langsam und das tut unglaublich gut. Es gibt keinen Grund für Stress, denn auf der Insel ist einfach nichts los und dementsprechend kann man seinen Tagesablauf völlig relaxt angehen. Für uns hieß das: Chill-Modus on. In Anbetracht der hohen Temperaturen ist das auch wirklich ok, denn zu viel mehr war ich selbst ehrlich gesagt kaum fähig. Die hitzebedingte Trägheit hatte mich voll im Griff. 12 Kilometer weiter, auf Bali, hatte ich das überhaupt nicht so wahrgenommen. Unser Leben auf Nusa Lembongan spielte sich dahingegen irgendwie in Zeitlupe ab.
Nusa Lembongan – Schnorcheln im Paradies
Die Insel ist umgeben von Korallenriffen. Tauchen und Schnorcheln sind somit die Hauptaktivitäten, denen man nachgehen kann bzw. auch sollte. Denn seien wir mal ehrlich. Wo sonst, wenn nicht da? Jeden Morgen legt am Mushroom Beach das Schnorchelboot ab. Dummerweise hatten wir es verpasst und deshalb kurzerhand ein eigenes angemietet. Das kostete uns insgesamt 300.000 Rupiah (ca. 21 Euro) für 2-3 Stunden inklusive Fischer, der mit uns die Spots abgefahren ist. Mit der Gruppe wäre es natürlich günstiger gewesen, aber so waren wir richtig flexibel und unabhängig. Geschnorchelt haben wir direkt vor Nusa Lembongan und vor Nusa Penida in einer wunderschönen und farbenfrohen Korallen- und Fischwelt.
Nusa Lembongan – Insel erkunden mit dem Moped
Die Insel lässt sich am besten mit dem Moped erkunden. Im Idealfall hast Du bereits ein bisschen Übung, dann kann Dich auch der Linksverkehr nicht schocken. Das Mofa kostet am Tag je nach Anbieter 60.000 Rupiah (etwa 4,30 Euro).
Die Insel ist wirklich klein, sodass Du sie schnell umrundet hast. Besonders beliebte Strände sind der Mushroom Beach und der Dream Beach. Ansonsten gibt es noch viele kleine Buchten, die sicherlich auch ihren eigenen Charme haben. Ob sie optisch mit den beiden Hauptstränden mithalten können, darüber lässt sich streiten.
Eine Sehenswürdigkeit der Insel ist sicherlich die Algenplantage. Bei Ebbe sieht man die einzelnen Felder und kann den Einheimischen beim Arbeiten und Ernten zusehen. Als ich da war, waren die Felder jedoch komplett von türkisblauem Wasser bedeckt, sodass die eigentliche Plantage nur zu erahnen war. Gerne hätte ich den Arbeitern über die Schulter geschaut. Vielleicht klappts ja beim nächsten Mal.
Ganz in der Nähe vom Dream Beach befindet sich ein weiteres Highlight von Nusa Lembongan: Devil’s Tear. Hier zerschellen meterhohe Wellen an steil aufragenden Klippen. Wenn man nah genug dran steht, kann man sich sogar ein wenig nassspritzen lassen. Bei der Hitze tut das guuuut!
Über eine kleine bunte Holzbrücke brettern wir mit dem Moped auf die Nachbarinsel Nusa Ceningan. Hier hat der Tourismus bisher kaum Einzug gehalten, noch viel weniger als auf Nusa Lembongan. Es gibt einige wenige Shops und Unterkünfte, aber im Großen und Ganzen finden wir hier eine Insel vor, die noch so ist, wie sie von der Natur und von den Einheimischen gestaltet wurde ohne dass der Tourismus zu viel Einfluss nahm. Das Highlight schlechthin auf Nusa Ceningan ist die Blue Lagoon. Hier ist das Wasser so türkis, dass es schon fast in den Augen blendet. Wunderschön. Seitlich der Bucht war einst ein beliebter Treffpunkt für Cliffjumper. Heute ist die Blue Lagoon als Cliffjumping-Spot „offiziell“ geschlossen. Zu gefährlich, wegen einer hohen Verletzungsgefahr. Nur wenige Minuten weiter gibt es jedoch eine Alternative. Mahana Point. Als bekennender Angsthase würde ich dort ebensowenig runterspringen, aber es soll ja auch abenteuerlichere (lebensmüdere) Charaktere als mich geben.
Nusa Lembongan – Geeignet für Kinder?
Ich war mit meinem Sohn auf der Insel und wir haben durchweg positive Erfahrungen gemacht, allerdings muss ich sagen, dass Nusa Lembongan kein klassisches Familienreiseziel ist. So haben wir zum Beispiel keine Touristenfamilien mit Kindern gesehen. Umso schöner, dass mein Sohn Kontakt zu indonesischen Kindern gefunden hat. Es gibt auch kein typisches Entertainment für Kids, nur den Pool und den Strand. Den meisten dürfte das aber reichen.
Nusa Lembongan – Unterkünfte
Auf Nusa Lembongan gibt es keinen Pauschaltourismus. Es gibt jedoch diverse schöne Gasthäuser, die Hütten und Unterkünfte im traditionellen Stil anbieten. Wir haben in den Dimel Tebu Villas gewohnt, etwa zwei Minuten vom Tamarind Beach und fünf Minuten vom Mushroom Beach entfernt. Im Grunde war es wie ein Homestay, denn die Betreiberfamilie wohnte direkt gegenüber und hat sich rührend um die Gäste gekümmert. Wir haben für drei Tage Unterkunft 1.350.000 Rupiah bezahlt (etwa 96 Euro) und uns pudelwohl gefühlt.
Wenn Du auf Nummer sicher gehen möchtest, buchst Du Deine Unterkunft vorab. Alternativ fährst Du einfach drauf los und lässt Dich von einem der Werber überzeugen, die in Nusa Lembongan immer zur Stelle sind, wenn ein Boot mit Touristen anlegt.
Nusa Lembongan – So kommst Du hin
Am Hafen von Sanur findest Du auf Bali mehrmals täglich Boote, die die Insel ansteuern. Die langsamen Boote brauchen etwa eine Stunde bis Nusa Lembongan und kosten nur wenige Euro. Hier habe ich aber tatsächlich schon einige Gruselgeschichten gehört, z. B. dass die Boote oftmals hoffnungslos überladen sind. Das Fast Boat ist deutlich teurer und benötigt etwa 30 Minuten bis Lembongan. Die Überfahrt ist ein wenig ruppig, denn das Boot hüpft auf den Wellen auf und ab. Wer einen empfindlichen Magen hat, sollte für alles gewappnet sein. Die Fahrt mit dem Fast Boat kostet pro Person etwa 350.000 Rupiah (etwa 24 Euro).
Warst Du schon auf Nusa Lembongan? Wie hat es Dir gefallen? Verrate es mir in einem Kommentar!
Romeo says
Ich hab Nusa Lembongan zwar immer auf der Landkarte wahrgenommen, auf die Idee nachzuschauen, was dort los ist, bin ich aber nie gekommen… Deshalb danke für den schönen Einblick. Auf deinen Fotos wirkt es so, als wäre dort Natur und Landschaft tatsächlich noch unberührter als auf Bali. Das nächste Mal dann :)
Sabine says
Hallo Romeo,
der Trip lohnt sich, zumal es ja wirklich nur eine halbe Stunde von Bali entfernt ist :-)
Laura says
Ich hab Dank Rollercrash leider nicht viel von der Insel gesehen,aber das was ich gesehen hab war seeehr schön!
Meine Zeit hab ich dafür im Bali Eco Deli verbracht,wundervoll und super lecker!❤️
Monique says
Hallo Sabine,
klingt ja wirklich traumhaft. Die Bildmotive lassen schon erahnen, wie es dort ist.
Besonders interessant finde ich die Algenplantagen, die du erwähnt hast. Hab noch nie so etwas gesehen.
LG, Monique
Jenny says
Ein toller Bericht :) Wir sind im April für 6 Tage auf Nusa Lembongan und ich bin schon sehr gespannt, was uns erwartet…
Sabine says
Hallo Jenny,
Nusa Lembongan wird Euch bestimmt gefallen, wenn Ihr es ein bisschen ruhiger angehen lassen wollt. Mein Eindruck war ja, dass sich das Leben dort irgendwie in Zeitlupe abspielt. Das tat mal ganz gut :-)
Marion says
Hallo Sabine,
das hört sich alles toll an. Wir sind im August für zwei Tage auf Lembongan, mit unserer 8 jährigen Tochter und freuen uns schon jetzt. Wie habt Ihr das mit dem Moped + Kind hingekriegt? Könnte man auch zu Fuß die Insel erkunden?
Sabine says
Hallo Marion,
ich würde schon ein Moped ausleihen. Die Insel ist zwar nicht groß, aber zu Fuß bei den Temperaturen ist definitiv eine Herausforderung.
Katrin says
Vielen Dank für den Bericht!
Wir überlegen mit zwei Kindern (4 & 1) hinzufahren. Ist die Überfahrt denn sicher? Habe etwas bedenken…
Danke!
Sabine says
Hallo Katrin,
die Boote sind relativ klein, eng und mit einem Affenzahn unterwegs. Ich war ehrlich gesagt froh, als die Fahrt vorbei war, aber ich bin da vielleicht auch ein bisschen ängstlich. Du kannst Dir die Boote in Sanur am Strand/Hafen angucken und dann entscheiden, ob Du ein Ticket kaufst oder nicht.
Christina Hermann says
Hallo Katrin,
Und wart ihr auf Nusa Lembogan mit euren Kids? Wir planen es auch im März und die sind jetzt auch 4 und 1.
Vielelicht kannst du berichten.
LG Christina
Sabine says
Hallo Christina,
mein Name ist Sabine, nicht Katrin ;-)
Aber ja, ich war mit meinem Sohn auf Nusa Lembongan. Im Artikel findest Du einen Absatz zum Thema „Nusa Lembongan mit Kind“. Ist zwar keine klassische Familiendestination, aber trotzdem gut machbar.