Im Sommer machten wir eine Familienreise nach Mittelamerika. Ein Teil der Reiseroute fiel auf Panama. Zehn Tage verbrachten wir in dem Land, das den Atlantik und den Pazifik durch den 82 Kilometer langen Panamakanal verbindet, das geprägt ist durch tiefgrüne Dschungel, traumhafte Strände und tropische Inseln, gleichzeitig aber auch mit atemberaubenden Skylines aufwartet. In diesem Artikel verrate ich Dir unsere Panama Highlights.
Mit einer Einwohnerzahl von fast 4 Millionen ist Panama ein eher kleines Land, das bereits über eine recht gute touristische Infrastruktur verfügt und deshalb einfach zu bereisen ist. Zumindest was die klassischen Touristenziele angeht. Unser Panama-Trip startete, so wie es oft der Fall ist, in der Hauptstadt.
Panama Highlights – Panama Stadt
Kaum angekommen geht es für uns mit dem Taxi vom Tocumen Flughafen in Richtung Panama Stadt. Für mich ist dieser Moment immer sehr aufregend. Die Ankunft in einem neuen und exotischen Land empfinde ich als so spannend, dass jetlagbedingte Müdigkeit mir in dem Moment völlig fremd ist. Stattdessen fühle ich mich aufgeputscht und aufgedreht. Während mein Sohn sich kaum noch wachhalten kann, entdeckt er auf der rechten Seite kurz vor Beginn der Skyline einen Slum. Wellblechhütten und Müllberge auf denen Kinder spielen. Im Hintergrund die majestätischen Hochhäuser mit ihren sich spiegelnden Fassaden. Ein skurriles Bild, das zeigt: In Panama Stadt liegen Reichtum und Armut nah beieinander.
Wir wohnen im Viertel Bellavista direkt im Herzen der Stadt. Umringt von Hochhäusern schlürfen wir in der Rooftop-Bar unseres Hotels Cocktails und genießen den Blick auf die abendliche Skyline, während das Kind schon längst seinen Jetlag ausschläft. Aus den Boxen klingt „Despacito“. Ein Song, der uns auf dieser Reise verfolgen wird und der mich auch jetzt noch innerhalb von Sekunden nach Mittelamerika versetzt.
Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg zum Wahrzeichen Panamas: Dem Panamakanal. Dort können wir direkt das Schauspiel beobachten, wie ein Frachter durch den Kanal geschleust wird. Etwa 82 Kilometer weist der Kanal auf. Eine Durchfahrt dauert etwa 10 Stunden und schlägt mit Kosten von bis zu 300.000 US-Dollar zu Buche. Kein Schnäppchen, auf den ersten Blick. Wenn man jedoch bedenkt, dass der Schiffsweg von New York bis San Franciso von etwa 30.000 Kilometer auf 10.000 Kilometer verkürzt wird, dann hat der Panamakanal durchaus seine Daseinsberechtigung. Im dazugehörigen Museum reisen wir in die Vergangenheit und werden Zeuge, wie und unter welchen erschwerten Bedingungen der Kanal gebaut wurde und welche Bedeutung er heute noch hat.
Den Nachmittag verbringen wir in Casco Viejo. Ein Viertel, das sich besonders bei Touristen einer großen Beliebtheit erfreut. Es handelt sich um das historische Viertel der Stadt, das 1673 erstellt wurde, nachdem der alte Teil der Stadt durch Piraten fast vollständig zerstört wurde. Viel Geld ist geflossen, um die alten Bauten wieder herzurichten und in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Alte Kolonialbauten mit einem Hauch Vintage-Charme prägen hier das Straßenbild. Vom Paseo de las Bóvedas hat man einen fantastischen Blick auf die Skyline von Panama Stadt. Ideal für eine kleine Pause oder einen Fotostopp.
Panama Highlights – San Blas Inseln
Die San Blas Inseln sind ein Grund, weshalb ich nach Panama gekommen bin. Umso mehr freue ich mich, als es endlich soweit ist und ich mich auf dem Weg ins Guna Yala Gebiet befinde. Die kleinen Inseln liegen im Osten des Landes, nicht weit der kolumbianischen Grenze. Sie werden von den Kuna Indianern bewohnt, die auch jeglichen Tourismus auf den Inseln steuern. Die Anfahrt von Panama Stadt erfolgt mit einem Allradfahrzeug über die kurvigen und teils sehr steilen San Blas Hills. Von Cartí geht es schließlich mit den Idianern in einem kleinen Boot in Richtung San Blas Inseln.
Was ich schließlich sehe, haut mich schlichtweg um. Kleine, palmenbewachsene Inseln im türkisfarbenen Wasser. Die meisten davon unbewohnt. Die Kuna Indianer wohnen selbst auf einigen ausgewählten Inseln. Die anderen stehen Touristen zur Verfügung, welche in Zelten oder in ganz einfachen Hütten dort übernachten. Die San Blas Inseln sind der Wahnsinn und gehören definitiv zu den Panama Highlights. Ich bleibe leider nur einen Tag, genieße aber jede Sekunde, bevor es wieder zurück nach Panama Stadt geht.
Panama Highlights – Bocas del Toro
Mit dem Nachtbus geht es von Panama Stadt nach Bocas del Toro. In Almirante steigen wir in ein Boot um und werden auf die Bocas gebracht. Dabei handelt es sich um eine karibische Inselgruppe an der Grenze zu Costa Rica. Das Archipel besteht aus sechs größeren und mehreren kleinen Inseln und wurde einst von Christoph Columbus entdeckt.
Bocas del Toro ist touristisch sehr gut erschlossen. Einige Inseln sind sogar so beliebt bei Touristen, dass sie schon fast zu überrant wirken. Dreh- und Angelpunkt ist Isla Colón mit der Hauptstadt Bocas del Toro. Diese ist fest in Backpacker-Hand und ein Partyort. Wer feiern möchte ist dort gut aufgehoben, wer ein wenig ursprünglicher und ruhig wohnen möchte, wählt eine der anderen Inseln.
Wir verbringen die ersten drei Tage auf Isla Popa, dem absoluten Gegenteil von Isla Colón. Auf Isla Popa wohnen vorwiegend Indianer und einige wenige Ausländer, die dort gelandet sind. Touristen gibt es nur wenige auf der Insel. Drei Tage auf Isla Popa bedeuten für uns: Dschungelabenteuer, Digital Detox und Back to Nature. Ohne Zweifel können wir sagen, dass auch Isla Popa eins unserer eindrucksvollsten Panama Highlights war, zumindest was das Thema Dschungel angeht.
Danach geht es für weitere drei Tage nach Isla Carenero. Hier ist es schon ein bisschen lebhafter, aber dennoch weist die Insel noch traumhafte und unbewohnte Ecken auf, die vorwiegend von Surfern oder Spaziergängern aufgesucht werden. Man kann alles zu Fuß erkunden. Autos gibt es nicht. Mit dem Taxiboot ist man jedoch innerhalb von wenigen Minuten auf Isla Colón im Zentrum des Geschehens und in der Partyhochburg Bocas-Town.
Tipps und Informationen für Panama
Anreise
Unsere Flüge nach Panama buchten wir bei Iberia. Für 389 Euro pro Person ging es von Brüssel über Madrid nach Panama Stadt. Den Rückflug buchten wir ab Costa Rica. Die weitere Anfahrt nach Brüssel nahmen wir aufgrund des günstigen Flugpreises gerne in Kauf. Bei einer dreiköpfigen Familie lohnt sich das. Flüge ab Düsseldorf oder Frankfurt hätten nämlich über 600 Euro pro Person gekostet.
Transport
Innerhalb Panamas sind wir mit dem Bus von A nach B gereist. Diese Transportmethode war günstig, sicher und zuverlässig zugleich. Möchte man nicht gerade in völlig abgelegene Gebiete, so findet man auch Verbindungen. Alternativ hat man natürlich mit einem Mietwagen die höchstmögliche Flexibilität. Da wir jedoch vorwiegend auf verschiedenen Inseln waren, haben wir in Panama auf den Leihwagen verzichtet.
Preise in Panama
Panama ist kein günstiges Reiseziel. Die Preise sind in Restaurants und Bars in touristischen Gegenden mit denen in Deutschland vergleichbar bzw. ein wenig günstiger. Je weiter man sich von den Touristenzentren entfernt, desto günstiger werden auch die Restaurants. Hotelpreise sind ein wenig preiswerter als in Deutschland, jedoch bei Weitem kein Schnäppchen. Im Supermarkt findet man große Preisspannen vor. Lokale Produkte sind relativ günstig, importierte Ware dahingegen recht teuer.
Beste Reisezeit
Panama kann das ganze Jahr über bereist werden. In unserem Sommer ist in Panama Regenzeit. Das bedeutet jedoch nicht, dass es den ganzen Tag schüttet. Man kann jedoch durchaus mit ein bis zwei Regenphasen pro Tag rechnen.
Passende Ausflüge von Get you guide*:
Hier kannst Du übrigens lesen, was wir nach unserem Panama-Trip noch erlebten: Costa Rica Roadtrip erlebten.
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Warst Du schon in Panama? Was waren Deine Highlights? Verrate es mir in einem Kommentar!
Angela says
Liebe Sabine,
sehr spannend zu lesen, wie ihr das Land erlebt habt. Für mich war es definitiv das widersprüchlichste Land auf meiner Langzeitreise mit Kind. Gut zu wissen, dass man auch mit Kindern gut mit dem Nachtbus von Panama City zu den Bocas kommt. Jetzt interessieren mich aber brennend die Details, wie ihr zu den San Blas Inseln gekommen seid und was das gekostet hat. Ich fand die ja damals echt gnadenlos überteuert…
Liebe Grüße
Angela
Sabine says
Hallo Angela,
die San Blas Tour habe ich über Panama Travel Unlimited direkt vor Ort in Panama City gebucht. Mit 150 US-Dollar für einen Tagestrip schon sehr kostenintensiv. Nur unverhältnismäßig teurer wird es, wenn man auf den Inseln übernachtet. Es gibt auf dem Blog bereits einen Artikel über San Blas, da kannst Du noch mehr nachlesen: https://www.geckofootsteps.de/san-blas-inseln-oh-wie-schoen-ist-panama/