Träum ich? Ich kneife die Augen zusammen und kann es kaum fassen. Ich befinde mich inmitten eines Postkartenmotivs. Vor mir estrecken sich kleine Inseln, auf denen ich nur Palmen, weiße Sandstrände und die eine oder andere kleine Hütte sehe. Hier ist es: Das Paradies.
Willkommen auf den San Blas Inseln!
Die San Blas Inseln standen schon lange auf meiner Bucket List. Bei unserer kürzlichen Panama-Reise durften sie deshalb als Programmpunkt nicht fehlen. Gebucht habe ich schließlich einen Tagestrip. Gerne wäre ich noch länger auf den traumhaften Inseln geblieben, aber unser straffer Zeitplan ließ es leider nicht zu.
Am frühen Morgen ging es von unserem Hotel in Panama City mit dem 4×4 in Richtung Guna Yala Gebiet (San Blas) im Nordosten Panamas direkt am atlantischen Ozean. Dabei handelt es sich um ein autonomes Gebiet, das aus etwa 365 kleinen Inseln besteht, die sich über 180 Kilometer bis zur kolumbianischen Grenze erstrecken. Etwa 50 dieser Inseln sind bewohnt, und zwar von den Kuna Yala Indianern.
Ein Besuch der Inseln ist nur auf Einladung der Indianer möglich. Touren werden auch nur von den Einheimischen selbst durchgeführt. Das hört sich jedoch komplizierter an, als es eigentlich ist. Nach Buchung über eine Agentur, organisiert diese den Transport bis zum Hafen in Carti. Von Panama City geht es über den Highway bis zu den San Blas Hills, wo eine hügelige und kurvenreiche Straße durch den Urwald für die eine oder andere Magenverstimmung sorgt. An einem Militärposten zeigt man seinen Reisepass vor, wird registriert und landet schließlich in Carti, wo die Indios mit ihren Booten schon warten. Das Ganze ist idiotensicher, somit kann eigentlich nichts schief gehen.
Die Anfahrt zum Hafen dauert von Panama City etwa zweieinhalb bis drei Stunden. Die Inseln liegen in Sichtweite vom Hafen, sodass man relativ schnell mit dem Boot vor Ort ist. Wir sind etwa eine halbe Stunde zu unserem ersten Stopp auf Isla Diablo gefahren. Die anderen Inseln sind dann innerhalb von nur wenigen Minuten mit dem Boot erreichbar. Für einen ersten Eindruck reicht ein Tagestrip also durchaus. Noch schöner ist es sicherlich, wenn man auf den Inseln übernachtet. Jedoch sollte man hierbei bedenken, dass dafür lediglich Zelte und einfache Hütten zur Verfügung stehen. Restaurants gibt es nicht. Man wird von den Indios versorgt, kann aber auch selbst Getränke, Snacks etc. mitbringen.
Aber nun möchte ich Dich nicht weiter auf die Folter spannen und Dir ein paar visuelle Eindrücke von den Inseln bieten.
San Blas Inseln – Isla Diablo
Wir sitzen in einem kleinen Boot und brausen auf die San Blas Inseln zu. Der Himmel ist tiefgrau, es regnet munter vor sich her und ich bin mir nicht so sicher, dass Trauminseln im Regen auch tatsächlich Trauminseln sind. Doch irgendwie ist es wie verhext. Während wir uns unserem Ziel nähern, klart der Himmer immer mehr auf, die Sonne kommt durch und der „Wow-Effekt“ wird zur Realität. Überall wo ich hinblicke sehe ich kleine Inseln mit Palmen und weißem Sand. Und ich meine wirklich kleine Inseln. Trauminseln. Robinson Crusoe Inseln.
Der erste Stopp heißt Isla Diablo. Wir werden von ein paar Indios begrüßt und ich mache mich sofort mit der Kamera zu einem kleinen Beach-Walk auf, muss Fotos machen, leide gleichzeitig unter Schnappatmung vor lauter Insel-Träumchen-Glückseligkeit. Es sind nicht nur die Inseln. Es ist auch das Wasser, das verschiedene Blau-Schattierungen aufweist. So extrem und intensiv, wie ich es vorher vermutlich noch nie gesehen habe.
San Blas Inseln – Isla Perro
Unser nächster Stopp heißt Isla Perro. Diese Insel liegt direkt gegenüber von Isla Diablo. Hier tummeln sich schon deutlich mehr Menschen. Das kann natürlich an dem Schiffswrack liegen, das hier im Wasser liegt und ein beliebter Schnorchel-Spot ist. Hier haben wir einen längeren Aufenthalt und das ist genau das, was ich mir jetzt wünsche. Ich mache mich auf um die Insel zu Fuß zu umrunden. Ich lasse mir Zeit und mache viele Fotos, doch ich brauche trotzdem nicht mehr als eine Viertel Stunde für meine kleine Wanderung. Anschließend gehe ich Schnorcheln und lege mich in die Sonne. Und ich frage mich: Habe ich jemals etwas Schöneres gesehen als diese Inseln? Ich glaube nicht.
San Blas Inseln – Isla Estrella
Isla Estrella ist allgemein auch als Starfish Island bekannt. Eigentlich ist es keine richtige Insel, sondern eine Sandbank. Sie liegt inmitten vom Meer, etwa einen Meter unterhalb der Wasseroberfläche. Bekannt ist die Insel als Tummelplatz für Seesterne, die dort anscheinend überall herumliegen. Wir halten mit dem Boot direkt auf der Sandbank und springen ins Wasser. Ich sehe erst einmal jedoch keine Seesterne. Schließlich finden wir doch noch einen und prompt nehmen einige Touris sie in die Hand und lassen sich damit fotografieren. Ich verzichte lieber darauf und auch Du solltest Dir überlegen, ob Du sie bei Deinem Besuch nicht lieber in ihrer natürlich Umgebung belässt, statt sie für Fotos rauszuholen.
San Blas Inseln – Isla Fragata
Zum Mittagessen geht es auf die Isla Fragata. Es gibt fangfrischen Fisch mit Reis und Salat. Ganz einfach und lecker. Vor der Insel liegen einige Boote und wir erfahren von einem Indio, dass diese durchs San Blas Archipel schippern und im Anschluss nach Kolumbien segeln. Diese Tour würde mich auch reizen, aber das Meer soll dort recht ruppig sein, somit also vermutlich nichts für meinen Magen.
San Blas Inseln – Isla Aguja
Der Nachmittag steht schließlich ganz im Zeichen der Isla Aguja bevor es durch die San Blas Hills wieder zurück nach Panama City geht. Ziemlich geflasht und glücklich komme ich im Hotel an und freue mich bis heute darüber, dass ich im Paradies war. Auf den San Blas Inseln.
San Blas Inseln – Tipps für Deinen Trip
- Ich habe meinen Trip über Panama Travel Unlimited gebucht. Das geht auch kurzfristig, wenn Du schon in Panama City bist. Ein Tagestrip kostet 150 US-Dollar pro Person. Mehrtägige Trips sind nur etwas teurer. Allerdings solltest Du darauf achten, dass alles inkludiert ist.
- Die Touren starten morgens gegen 5.15 Uhr. Du wirst vom Hotel abgeholt.
- Der Fahrer des 4×4 hält am Supermarkt, wo man sich mit Einkäufen eindecken kann (Wasser, Bier, Snacks etc.). Auf den Inseln ist das natürlich teurer.
- In den Rucksack gehören außerdem: Badesachen, Sonnenhut, Sonnencreme, Moskito-Spray, Schnorchel-Ausrüstung (gibts auch auf den Booten) und ein bisschen Geld. Bei mehrtätigen Trips lässt man das große Gepäck am besten im Hotel verwahren.
Warst Du schon in San Blas? Wie hat es Dir gefallen? Verrate es mir in einem Kommentar!
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