Das Venner Moor ist ein Naturschutzgebiet im Osnabrücker Land in Niedersachsen. Es liegt mitten im Nirgendwo, zwischen den Ortschaften Venne und Hunteburg. Der 2019 eingeweihte Venner Moorpfad ermöglicht es Wanderern, dort inmitten der Moore, auf spannende und leicht mystisch angehauchte Erkundungstour zu gehen.
An einem grauen und leicht nebligen Novembertag mache ich mich auf zu einer Wanderung durch das Venner Moor im Osnabrücker Land. Mein Auto parke ich am Gasthaus Beinker, welches den Startpunkt der Wanderung darstellt. Ich laufe die asphaltierte Straße hinter dem Gasthaus entlang und bin mir zunächst nicht ganz sicher, ob ich überhaupt richtig bin. Doch dann sehe ich es: Das Schild „Venner Moorpfad“. Sieben Kilometer Wanderpfad erwarten mich. Nach einigen hundert Metern biege ich rechts in den Wald ab. Es ist diesig und grau. Buntes Laub liegt auf dem Weg vor meinen Füßen. Doch obwohl ich mich bei diesem Wetter eigentlich lieber im Warmen verkrieche, genieße ich heute die frische Luft.
Kaum habe ich den Wald hinter mir gelassen, sehe ich sie: Die skurrilen Moorgewässer. Dunkel liegen sie vor mir. Dünne Baumstümpfe und Sträucher ragen aus ihnen empor. Eine leichte Nebelglocke hängt über der Landschaft und verleiht dem Moor ein mystisches Aussehen. Ich marschiere weiter, laufe über ausgetretene Wiesenpfade entlang des Moores und bin fasziniert von dieser skurrilen Landschaft, die bei diesem Wetter fast schon etwas gruselig anmutet. Infotafeln am Weg erklären, wie das Venner Moor entstanden ist und welche Bedeutung es heute hat.
Wie ist das Venner Moor entstanden?
Das Venner Moor entstand etwa nach dem Ende der letzten Eiszeit vor 11.500 Jahren. Durch die Gletscherschmelze und durch Niederschläge gab es einen Wasserüberschuss und es entstanden Stauseen. Mit der Zeit versumpften diese und es bildeten sich Moore mit anschließendem Torfmoorwuchs.
Im Zuge der menschlichen Besiedelung wurde das Torfmoos wieder abgebaut und als Heizmaterial verwendet. Zudem waren Ackerflächen nötig, sodass große Flächen des Venner Moores trockengelegt wurden. Dies führte letztendlich dazu, dass das Moor immer weiter schrumpfte.
Erst in den 1970er Jahren kam es zu einem Umdenken und die Bedeutung von Mooren als Lebensraum für Tiere und Pflanzen wurde erkannt. Zwar wurde weiterhin Torf für den Gartenbau abgebaut, jedoch kam es zu einer teilweisen Renaturierung der abgetorften Flächen. Dies geschah durch Wiederverwässerung, bei der der Wasserstand angehoben wird und dadurch mit der Zeit typischen Pflanzen und Tieren wieder eine Heimat bietet. 1983 wurde das Venner Moor zum Naturschutzgebiet ernannt, in dem abgetorfte Flächen Seite an Seite mit Moorlandschaften liegen.
Vorsicht vor Hexe Grimetto
Bei all der Mystik, die die Gegend umgibt, darf der Gruselfaktor natürlich nicht fehlen. Der Sage nach, soll im Venner Moor einst die Hexe Grimetto gelebt haben. Ein Moorbauer verliebte sich in sie und wurde daraufhin lange Zeit nicht mehr gesehen. Irgendwann kehrte er zurück und stellte die Hexe als seine Verlobte vor. Doch sie wurde von der Bauernfamilie nicht akzeptiert und davongejagt. Der Moorbauer heiratete eine andere Frau, musste jedoch mit dem Fluch der Hexe leben, der zur Folge hatte, dass alle Kinder und schließlich auch die Frau des Bauern verstarben.
Fakten zum Venner Moorpfad
Die Wanderung durch das Venner Moor ist sieben Kilometer lang, dauert etwa anderthalb Stunden und führt über gerade Wege durch das Moorgebiet. Der Venner Moorpfad hat einen leichten Schwierigkeitsgrad und ist auch für Familien mit Kindern zu empfehlen.
Startpunkt „Venner Moorpfad“: Gasthaus Beinker, Vördener Str. 1, 49179 Ostercappeln Venne
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