Das erste Maiwochenende verschlug es meine Familie und mich in die Vulkaneifel. In und um das beschauliche Städtchen Daun wollten wir uns auf die Spuren von Vulkanen, Maaren und wilden Tieren begeben. So verschlafen und idyllisch die Eifel auf den ersten Blick auch wirkt, so faustdick hat sie es dennoch hinter den Ohren (oder sagen wir mal: unter der Erde). Vor einigen Jahren hatte der Geysir in Andernach uns schon schwer beeindruckt. Nun kam der Entdeckermodus etwas weiter östlich in der Vulkaneifel wieder zum Vorschein. Hier verrate ich Dir, was ich in der Vulkaneifel mit Familie unternommen habe.
Die Wetterprognosen sind schlecht, als wir mit unserem Auto die Vulkaneifel an einem Freitagabend ansteuern. Es ist Anfang Mai und wie vermutlich alle Wochenendreisenden hoffe ich auf frühlingshaftes und sonniges Wetter. Der Wetterbericht spricht jedoch von Schnee. Das kann und will ich nicht glauben. Und obwohl ich bereits vorgewarnt bin, falle ich aus allen Wolken, als ich am Samstagmorgen aufstehe und bei einem Blick aus dem Fenster feststelle, dass die Landschaft einem Winter Wonderland gleicht. Wunderschön, aber hey…es ist Frühling. Der Schnee verzieht sich jedoch so schnell, wie er gekommen ist, und ist nach kurzer Zeit bereits komplett verschwunden. Welch ein Glück, denn wenn ich ehrlich bin, sind wir auf Winterwetter ganz und gar nicht vorbereitet. Zeit für uns die Wanderschuhe zu schnüren und der Vulkaneifel mal ein wenig auf den Grund zu gehen.
Vulkaneifel mit der Familie – Vulkanhaus Strohn
Das Vulkanhaus in Strohn stellt sich als perfekter Start für unser Wochenende heraus. Das kleine Museum schafft es auf eindrucksvolle Art und Weise vulkanische Phänomene aus der Umgebung zu erklären. Diverse interaktive Stationen ermöglichen das Experimentieren und Erleben in Eigenregie, was vor allem bei Kids, aber natürlich auch bei Erwachsenen auf Begeisterung stößt.
Der Museumsleiter und Geologe Dr. Martin Koziol führt uns durch das Museum und erklärt die einzelnen Exponate in Verbindung mit dem Vulkanismus in der Eifel. Ein Highlight im Museum ist sicherlich die 4 Meter hohe und 6 Meter lange Lavaspaltenwand, die 1992 bei Abbauarbeiten am Wartgesberg in Strohn gefunden wurde. Die im Sonnenlicht durch Eisenoxidkristalle blau glitzernde Lavawand wurde Stück für Stück abgetragen und im Vulkanhaus Strohn wieder aufgebaut, wo sie heute von den Besuchern bestaunt werden kann. Ähnliche Funde gibt es nur in Hawaii und Island, sodass die Wand von großer Bedeutung für die Vulkaneifel ist.
Bevor es für uns zur berühmten Strohner Lavabombe geht (liegt außerhalb des Museums), stärken wir uns im hauseigenen Vulkan-Café mit einer süßen Sünde mit dem passenden Namen „Lavabombe“. Sehr empfehlenswert für Kuchen- und Tortenliebhaber und der Name „Bombe“ trifft es schon recht genau.
Das Museum findest Du hier:
Vulkanhaus Strohn
Hauptstr. 38
54558 Strohn
www.vulkanhaus-strohn.de
Vulkaneifel mit Familie – Die Lavabombe von Strohn
Die Lavabombe von Strohn ist nur einen kurzen Spaziergang vom Museum entfernt. Sie befindet sich direkt am Vulkanerlebnispfad, einem kleinen Wanderweg, der weitere Einblicke in den Vulkanismus der Eifel bietet.
Doch was hat es nun mit der Lavabombe auf sich? Es handelt sich um einen 120 Tonnen schweren Gesteinsbrocken mit einem Durchmesser von fast fünf Metern. Gefunden wurde die Lavabombe 1969 bei einer Sprengung am Strohner Wartgesberg.
Sogenannte Lavabomben entstehen, indem sie durch vulkanische Aktivitäten in die Luft geschleudert werden. Bei der Strohner Lavabombe gibt es jedoch aufgrund ihrer Größe eine Besonderheit. Die vulkanischen Kräfte der Eifel müssten sehr groß sein, um einen Gesteinsbrocken von 120 Tonnen einfach durch die Luft zu wirbeln. Durch eine Kernbohrung wurde festgestellt, dass die Lavabombe in einer zunächst kleinen Größe ausgespuckt wurde, anschließend immer wieder in den Krater zurückrollte und auf ihrem Weg weitere glühende Lava aufsammelte, bis sie schließlich ihre Endgröße erreichte und im Krater verblieb. Durch den Abbau wurde sie schließlich in den Sechzigern entdeckt und in den achtziger Jahren an ihren jetzigen Standort geschoben.
Vulkaneifel mit Familie – Vulkanerlebnispfad
An der Lavabombe startet der Vulkanerlebnispfad, der mit einer Länge von 4,4 Kilometern auch für nicht-wanderfreudige Familien oder Familien mit wandermuffeligen Kindern wunderbar zu schaffen ist. Der Weg führt an dem Wartgesberg vorbei, dem bereits die Lavaspaltenwand und Lavabombe zu verdanken sind. Der Wartgesberg besteht aus drei nah nebeneinander liegenden Vulkanen und präsentiert sich direkt am Wanderweg in Form einer erkalteten rötlichen Lavawand, die sich eindrucksvoll in die Höhe erhebt.
Wir wandern weiter und haben schließlich die Gelegenheit ins rechts neben uns liegende Durchbruchstal hinabzusteigen. Rechts und links erheben sich teilweise steile Felswände, in denen Lava- und Basaltbrocken zu erkennen sind. Über eine kleine Holzbrücke überqueren wir den Alfbach und können auf der anderen Seite weiterlaufen. Die Wege im Tal sind etwas abenteuerlich, sodass man gut zu Fuß sein sollte. Für Kinder ist gerade dieser Teil, in dem es über Stock und Stein geht, besonders spannend. Mein Sohn liebt es, die normalen Wege zu verlassen und auf kleinen Pfaden in die Natur einzudringen. Das ist hier gut möglich, wenngleich der Weg oberhalb des Tals gut ausgebaut, teilweise asphaltiert und somit eher geeignet ist für Menschen, die nicht ganz so mobil sind. Der Vulkanerlebnispfad ist ein Rundweg, für dessen Bewanderung wir etwa eine Stunde benötigen.
Vulkaneifel mit Familie – Die Dauner Maare
Bei einem Besuch der Vulkaneifel mit Familie kommt man an den „Augen der Eifel“ einfach nicht vorbei. Doch was ist das eigentlich? Bei den „Augen der Eifel“ handelt es sich schlicht und ergreifend um Maare, die durch die vulkanische Aktivität der Umgebung entstanden sind. In der Eifel gibt es etwa 80 Maare. Ein kleiner Teil davon ist mit Wasser gefüllt, während die restlichen als Trockenmaare in der Landschaft liegen.
Die Dauner Mare sind vor 20.000 bis 30.000 Jahren entstanden, als Magma und Grundwasser in der Tiefe aufeinandertrafen und durch die anschließende Explosion einen Trichter in der Erde hervorriefen. Das Schalkenmehrener, das Weinfelder und das Gemündener Maar sind mit Wasser gefüllt und heute ein Naturschutzgebiet, dass verschiedene Wanderwege bietet. Wer schon immer mal in einem Vulkan schwimmen wollte, ist an den Dauner Maaren richtig. Am Gemündener und am Schalkenmehrener Maar befinden sich Naturfreibäder, die eine Abkühlung im Vulkantrichter ermöglichen. Dies kommt direkt auf meine Bucket List für die Zukunft, denn wetterbedingt müssen wir diesmal verzichten und wandern stattdessen zum Dronketurm, der auf dem 560 Meter hohen Mäuseberg zwischen Gemündener und Weinfelder Maar liegt. Von dort genießen wir eine wunderbare Aussicht auf die Mare und die umliegende grüne Landschaft.
Vulkaneifel mit Familie – Wild- und Erlebnispark Daun
Bevor es für uns am Sonntag wieder nach Hause geht, besuchen wir noch den Wild- und Erlebnispark Daun. Es handelt sich dabei um den größten Wildpark in Deutschland, der diverse Erlebnisse bietet. Der Spaßfaktor ist riesig, deshalb darf bei einem Besuch der Vulkaneifel mit Familie dieser Programmpunkt keinesfalls fehlen.
Wir starten unseren Besuch mit einem Spaziergang durch die Affenschlucht. Ich muss zugeben, dass ich Affen nicht so recht über den Weg traue. Ich bin ganz froh, dass die Affen, die wir hier sehen, offenbar an einem weiteren Kennenlernen nicht interessiert sind. Das Gegenteil erlebe ich in der Falknerei. Dort lässt sich ein Falke während der Show auf meinem Kopf nieder und macht es sich dort gemütlich. Vor lauter Schreck existieren von diesem Spektakel leider keine Fotos. Später muss auch noch mein Mann dran glauben und das Highlight unseres Sohnes ist, dass er sich schließlich mit einem Greifvogel auf dem Arm fotografieren lassen darf.
Nach all dieser Aufregung geht es für uns mit dem Auto auf Safari durch das acht Kilometer lange Wildgehege, in dem wir nicht nur von Tribünen aus Tiere beobachten und füttern können, sondern auch auf viele frei herumlaufende Tiere treffen. So machen wir zum Beispiel Bekanntschaft mit Emus, Lamas, Eseln und Wildschweinen. Ein tolles Erlebnis, das für viele Lachmomente sorgte.
Zu guter Letzt verweilen wir noch ein wenig in der Erlebniswelt, die mit einem Abenteuerspielplatz, Kletterburgen und Trampolinen ausgestattet ist. Dort befindet sich auch der Bauernhof der Minitiere, in dem unter anderem Hühner, Meerschweinchen, Erdmännchen, Zwergschweine, aber auch Alpakas und Kängurus leben.
Den Wildpark Daun findest Du hier:
Wild- und Erlebnispark Daun
Wildparkstr. 1
54550 Daun
www.wildpark-daun.de
Vulkaneifel mit Familie – Unterkunftstipp
Mein Wochenende in der Vulkaneifel mit Familie war leider viel zu schnell wieder vorbei. Die Aktivitäten haben uns sehr viel Spaß gemacht und uns mal wieder feststellen lassen, was für ein vielfältiges und spannendes Reiseziel Deutschland doch ist. Zu guter Letzt möchte ich Dir noch unsere Unterkunft, das Sporthotel & Resort Grafenwald empfehlen. Wir haben in einem eigenen urigen Ferienhaus gewohnt, in dem wir uns auch hätten selbst verpflegen können. An diesem Wochenende haben wir jedoch das Speisenangebot des Hotels genutzt, welches vielfältig und gut war. Ein Wellnessbereich und ein Pool stehen ebenfalls zur Verfügung, was vor allem bei schlechtem Wetter von großem Vorteil ist. Außerdem liegt das Hotel ideal, um alle oben genannten Ausflugsziele zu erreichen.
Das Hotel findest Du hier:
Sporthotel & Resort Grafenwald
Im Grafenwald
54550 Daun
www.sporthotel-grafenwald.de
Noch mehr Infos zur Vulkaneifel findest Du bei meinen Bloggerkollegen:
Escape from Reality: Ein Wochenende in der Vulkaneifel: Meine Tipps
Planet Hibbel: 5 spannende Tipps für ein Wochenende in der Eifel
*Zu dieser Reise wurden meine Familie und ich von der Gesundland Vulkaneifel GmbH eingeladen. Vielen Dank.
Warst Du auch in der Vulkaneifel mit Familie? Was habt Ihr unternommen? Verrate es mir in einem Kommentar!
Kira Nonnenbaum says
Danke für diesen Beitrag über die Vulkaneifel. Beeindruckend, dass durch eine Kernbohrung erst herausgefunden wurde, dass die Vulkanbombe in kleiner Größe ausgespuckt wurde, aber weitere glühende Lava aufsammelte. Nächstes Jahr möchte ich auch gern mit meiner Familie einen Ausflug in die Vulkaneifel machen.